Von der deftigen Brotzeit bis zur süßen Mehlspeise
Leckere Knödel mit Salat und Sauerkraut oder doch lieber Kiachl mit Puderzucker und Preiselbeermarmelade – in Tirol haben Sie die Qual der Wahl! Eines ist dabei in jedem Fall sicher: Die regionaltypische Küche wird Ihnen und Ihren Kindern als überaus köstlich in Erinnerung bleiben. Lassen Sie sich im nächsten Urlaub also von den unzähligen Spezialitäten überraschen, die die Tiroler Küche für Sie und Ihre Liebsten bereithält!
Mit Österreich verbinden die meisten Urlauber wohl in erster Linie traumhafte Berglandschaften, die nicht nur bestens für Wanderungen, sondern auch für den allseits beliebten Wintersport geeignet sind. Was bei einem Urlaub aber ebenso interessant sein dürfte, ist natürlich die kulinarische Seite des Landes! Die österreichische Küche lässt sich dahingehend wohl eher als deftig und traditionell beschreiben und kommt mit beliebten Klassikern wie Kaiserschmarrn oder dem Wiener Schnitzel daher. Es dürfte also kaum überraschen, dass große und kleine Feinschmecker schnell Gefallen an den vielen landestypischen Gerichten finden. Und das trifft natürlich auch auf Tirol zu – eine beliebte Urlaubsregion im Westen des Landes! Wer hier auf einer Alm oder in einer urigen Bauernstube im Tal einkehrt, wird in der Speisekarte vor allem zahlreiche Knödel-Gerichte und auch süße Mehlspeisen finden. Hier geht es also nicht nur herzhaft zu – auch die kleinen und großen Naschkatzen kommen im Urlaub in Österreich voll und ganz auf ihre Kosten. Probieren Sie regionale Klassiker wie Gröstl, Kiachl und Tiroler Speck und lernen Sie Ihr Reiseziel auch in kulinarischer Hinsicht kennen und vor allem lieben!
Ein Familienurlaub in Tirol: Das bedeutet vor allem viel aktive Zeit an der frischen Luft! Die glasklaren Seen, grünen Weiden und Wiesen und majestätischen Berge sind für viele Familien der ausschlaggebende Grund, warum die Region jedes Jahr aufs Neue besucht werden soll. Wer sich jedoch so viel bewegt und teilweise anstrengende Fußmärsche hinter sich bringt, will natürlich auch gut gestärkt sein. Da kommt also gleich noch ein weiteres Argument hinzu, das für einen Familienurlaub in Tirol spricht: die traditionelle Küche der Region! Auch heute noch werden die klassischen Gerichte nach uralten Rezepten zubereitet, die noch von den ehemaligen Bauernhöfen stammen. Teilweise werden Sie dabei vielleicht auch die ein oder andere Überschneidung mit der Südtiroler Küche feststellen, die sich jedoch durch die Nähe zu Italien und den dadurch entstandenen mediterranen Einfluss auszeichnet. In diesem Artikel sollen allerdings die Tiroler Spezialitäten im Vordergrund stehen – und die werden Groß und Klein garantiert munden!
Stellen Sie sich nur einmal vor: Nach einer langen Wanderung mit den Kindern durch die Berge kehren Sie in einer gemütlichen Alm oder in einem gutbürgerlichen Gasthaus ein. Eine deftige Stärkung haben Sie sich schließlich mehr als verdient! Auf der Karte stehen Leckereien wie Kaspressknödel oder Schlutzkrapfen, die Ihnen bereits bei der bloßen Vorstellung das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Einige der Lokale tragen dabei auch das Gütesiegel "Tiroler Wirtshaus" oder "Bewusst Tirol Betrieb". So können Sie sichergehen, dass die verwendeten Produkte ausschließlich aus eigenem Anbau oder von regionalen Bauern stammen. Und darauf legt man in Tirol ganz besonders großen Wert! Sollte sich im Laufe der Ferien auch einmal etwas freie Zeit ergeben, ist ein Besuch auf einem Wochen- oder Bauernmarkt zudem ein absolutes Muss. In der Markthalle Innsbruck, auf dem Haller Bauernmarkt oder auf dem Lienzer Stadtmarkt können Sie sich mit zahlreichen Delikatessen eindecken und sicherlich auch die ein oder andere Kostprobe abstauben. Und die vielen Tiroler Spezialitäten machen sich auch ideal als kleines Mitbringsel, sodass die Daheimgebliebenen ebenfalls in den Genuss der leckeren Schmankerl kommen können.
Doch was genau wird denn nun in den Restaurants in Tirol angeboten? Auf jeden Fall Knödel en masse! Mit zu den Spezialitäten der Tiroler Küche zählen nämlich unter anderem die Tiroler Speckknödel. Nach traditioneller Art werden diese mit Speck serviert – und das im Sommer gerne zusammen mit Salat oder Sauerkraut und im Winter mit einer wärmenden Suppe. Dieses Gericht gilt fast schon als Aushängeschild der Tiroler Traditionsküche und darf daher auf keiner Speisekarte fehlen! Wer nach einer fleischfreien Alternative sucht, sollte sich an den Kaspressknödeln versuchen. Dabei werden Knödelbrote flach gepresst, mit würzigem Grau- oder Bergkäse vermengt und in Fett gebacken. In der klassischen Version werden die Knödel aus Semmelwürfeln zubereitet, mancherorts können aber auch nur Kartoffeln und Käse zum Einsatz kommen. Beim Graukäse handelt es sich im Übrigen um einen Sauermilchkäse mit geringerem Fettanteil. Und auch die Kaspressknödel werden gerne als Suppeneinlage oder zu Salat und Sauerkraut serviert.
Weg von den Knödeln, geht es nun hin zu den nudelähnlichen Gerichten, wie zum Beispiel den allseits beliebten Kasspatzln. Diese überaus deftige sowie auch einfache Mahlzeit wird selbst hierzulande liebend gerne verspeist und ist ein wahrer Seelenschmeichler. Das Spatzlgericht verdankt seinem Namen dem geschmolzenen und würzigen Käse, der diese Köstlichkeit erst so richtig auszeichnet. Garniert wird das Ganze noch mit Röstzwiebeln und dann kann auch schon drauflos geschlemmt werden. Sollten Sie im Zillertal unterwegs sein, werden Sie vor allem einer Delikatesse begegnen: den Zillertaler Krapfen! Die knusprigen Teigtaschen können entweder mit Graukäse oder mit Kartoffeln und Topfen, also Quark, gefüllt sein. Mehr braucht es also gar nicht und Sie und Ihre kleinen Schleckermäuler werden bereits beim ersten Bissen begeistert sein. Was in Polen die Pierogi und im Schwabenland die Maultaschen sind, das wird in Tirol unter dem Namen Schlutzkrapfen aufgetischt. Auch hierbei handelt es sich erneut um gefüllte Teigtaschen – meist mit Spinat und Topfen. Diese werden in geschmolzener Butter serviert und mit Schnittlauch sowie Parmesankäse bestreut. Eine wahre Gaumenfreude, die Sie unbedingt einmal probiert haben sollten! Ähnlich dazu sind auch Tirteln, die früher zwar insbesondere auf Südtiroler Bauernhöfen gebacken wurden, ihren Weg aber mittlerweile auch in die Tiroler Küche gefunden haben. Tirteln kommen ebenfalls mit einer Füllung aus Topfen oder Kraut daher und werden dann in heißem Öl gebacken. Die kleinen Leckerbissen findet man insbesondere auf Volksfesten. Wer im Laufe der Zeit erst einmal genug von Knödeln und Teigtaschen hat, der wird sicher Gefallen am Tiroler Gröstl finden. Ursprünglich als Resteverwertung des Sonntagsbratens angedacht, ist das Pfannengericht mittlerweile nicht mehr aus der Tiroler Küche wegzudenken. Gekochte Kartoffeln werden zusammen mit in Stücken geschnittenem Rind- oder Schweinefleisch und gehackten Zwiebeln in der Pfanne angebraten. Häufig wird dann noch ein Spiegelei obendrauf gegeben und fertig ist ein weiterer Gaumenschmaus aus Tirol!
Nachdem Sie einen Großteil Ihrer Wanderstrecke bereits hinter sich gebracht haben, lassen Sie sich zusammen mit Ihren Sprösslingen in einer urigen Hütte nieder. Jetzt ist es endlich Zeit für eine kleine Stärkung! Diese soll Ihnen allerdings nicht zu schwer im Magen liegen, schließlich haben Sie noch einen weiteren Streckenabschnitt vor sich. Wem Knödel & Co. daher etwas zu deftig erscheinen, für den ist die Tiroler Marend ideal. Die auch als Brettljause bekannte Zwischenmahlzeit wird typischerweise am Nachmittag oder am frühen Abend aufgetischt und eignet sich daher perfekt, um zwischendurch wieder etwas Energie zu tanken. Natürlich können Sie diese auch als Hauptmahlzeit verputzen. Doch was genau gehört denn nun zu einer guten Marend in Tirol? Auf einem Holzbrett wird Ihnen eine Auswahl an kleinen Köstlichkeiten serviert: Dazu gehören zum Beispiel der regionale Käse, der aus Heumilch hergestellt wird, sowie auch der Tiroler Speck, der sogar durch eine europäische Ursprungsbezeichnung geschützt wird. Schnappen Sie sich eine Scheibe Bauernbrot und probieren Sie diese zusammen mit Kren oder Schmalz. Auf den Brettchen werden Sie aber auch Kaminwurzen oder kalten Schweinsbraten finden – hier gibt es also so einige Tiroler Delikatessen zu probieren! Anstelle von oder zusätzlich zum Bauernbrot wird hin und wieder auch Schüttelbrot gereicht. Das Fladenbrot ist vor allem aufgrund des einmaligen Geschmacks und der harten und knusprigen Konsistenz bekannt, die das Brot sehr lange haltbar macht. Also greifen Sie zu und lassen Sie sich die Tiroler Marend in aller Ruhe schmecken, ehe dann wieder der Berg ruft!
Die Tiroler Küche kann aber nicht nur mit köstlichen herzhaften Gerichten punkten, sondern hat auch so einige süße Speisen im Angebot. Natürlich werden Sie hier, typisch für Österreich, überall Kaiserschmarrn probieren können, doch wie wäre es zum Beispiel auch mal mit Kiachl? Die Hefeteigfladen werden goldbraun in Öl gebacken und mit Puderzucker sowie Preiselbeermarmelade versehen. Insbesondere in den Wintermonaten werden Sie auf den Weihnachtsmärkten das Glück haben, die Kiachl probieren zu können. Und wem das etwas zu süß erscheint, der kann sich die Fladen sogar in einer herzhaften Variante mit Sauerkraut bestellen. Auch die beliebten Strauben werden mit Puderzucker und Preiselbeermarmelade kombiniert. Jedoch unterscheiden sich diese bereits im Aussehen deutlich von den Kiachln. Durch einen speziellen Trichter werden die Strauben in einer gekonnten Handbewegung schneckenförmig in siedendes Öl gegossen und goldgelb gebacken. Eine Tiroler Köstlichkeit, die oft auch auf Festen zu finden ist!
Zu den regionalen Nachspeisen gehören darüber hinaus auch Moosbernocken. Dabei wird der Teig mit Heidelbeeren in der Pfanne gebacken und schlussendlich einfach nur noch mit Puderzucker bestäubt. Wer hingegen eine Vorliebe für Äpfel hat, der wird sich die Apfelradln nicht entgehen lassen wollen. Dünne Apfelscheiben werden im Teigmantel knusprig gebacken und – wie sollte es anders sein – mit Puderzucker bestreut. Süßliebhaber können sich aber auch Kirchtagskrapfen schmecken lassen, die außen leicht knusprig und innen herrlich süß sind. Die Füllung ist dabei von Region zu Region unterschiedlich und kann mal aus Mohn und Zwetschgen oder auch aus Rosinen und Nüssen bestehen. Und zu guter Letzt wären da dann auch noch die Tiroler Paunzen, die fast schon als Pendant zu den italienischen Gnocchi bezeichnet werden können. Diese bestehen zwar auch aus Kartoffelteig, der in Butterschmalz und Rapsöl ausgebacken wird, werden jedoch typischerweise in Kombination mit Apfelmus verspeist. Einfach lecker!
In Tirol haben Sie sogar die Möglichkeit, Ihre Familienwanderung gleich mit ein wenig Schlemmer-Genuss zu verbinden. Und dabei ist nicht die Rede davon, nach einem langen Fußmarsch in einer Alm oder ähnlichem einzukehren. Vielmehr können Sie sich in Tirol eine der vielen Genussrouten aussuchen, die neben wunderschönen Landschaften auch einige Kostproben, wie zum Beispiel in einer Käserei, zu bieten hat. So können Sie also nicht nur die malerische Gegend durchstreifen, sondern dabei auch noch erfahren, wie genau die typisch regionalen Produkte hergestellt werden. Und dahingehend ist die Auswahl überaus vielfältig! Rund um Zams können Sie beispielsweise in die Welt der Tiroler Alpenkräuter eintauchen und während einer leichten Tour je nach Saison unterschiedliche Gewächse am Wegesrand entdecken. Diese werden nicht nur bestimmt, sondern auch gesammelt und im Anschluss daran zur gemeinsamen Herstellung von Tees oder Salzen genutzt. Im Zillertal geht es hingegen durch Futterwiesen hinauf zu den steilen Hängen, in denen das Bergheu noch von Hand gemäht wird und anschließend bei der Produktion einer ganz besonderen Tiroler Spezialität zum Einsatz kommt: dem Heumilchkäse! Einen Blick in das Herstellungsverfahren und die Produktionsräume gewährt man Ihnen unter anderem in der ErlebnisSennerei. Das Highlight sind dabei sicherlich die acht Verkostungsstationen, an denen Sie den Heumilchkäse ausgiebig probieren können.
Im Brandenbergtal wartet hingegen ein ganz besonderes Highlight auf Groß und Klein – bei der Genussroute dreht sich nämlich alles rund um die Brandenberger Prügeltorte. Diese einzigartige Leckerei ist in der Herstellung enorm aufwändig und wird daher meist nur für Familienfeste, Taufen oder Hochzeiten zubereitet. Bei der Prügeltorte handelt es sich um einen hohlen Gebäckring aus Butter, Zucker, Eiern und Mehl. Jede Komponente entspricht dabei hinsichtlich des Gewichtsanteils dem der Eier. Eine weitere Besonderheit: Der Teig wird an einem "Prügel", einer Art Walze aus Holz, über dem offenen Feuer gebacken. Die Walze wird zudem mit Pergamentpapier umwickelt, auf einen Spieß gesteckt und nach und nach immer wieder mit Teig übergossen. So entstehen dünne Schichten, die schlussendlich eine vollständige Prügeltorte ergeben. Traditionell wird diese im Übrigen zusammen mit einem Blumenstrauß überreicht. Schließen Sie sich also einer Wanderung durch die Kaiserklamm an, schauen Sie im Gasthaus beim Entstehen der süßen Nachspeise zu und lassen Sie sich natürlich auch ein Stück Brandenberger Prügeltorte schmecken. Was für ein einmaliges Erlebnis für die ganze Familie!
Geänderte Öffnungszeiten:
Mo bis Fr 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. So und Feiertags geschlossen. Vorübergehend Sa geschlossen.
