Engelsburg

Vom Grabmal zum Museum

Was sich heutzutage als eine der wohl beliebtesten Attraktionen der Ewigen Stadt entpuppt und mit einer großartigen Sammlung an Artefakten zu begeistern weiß, diente ursprünglich noch einem völlig anderen Zweck: Der Bau der Engelsburg wurde nämlich durch den römischen Kaiser Hadrian angeordnet und bereits im Jahre 139 n. Chr. fertiggestellt. Warum der Kaiser das Bauwerk errichten ließ? Er wollte schlichtweg ein Grabmal für sich und seine Familie sowie für seine Nachkommen schaffen. Im Mittelalter wurde die Engelsburg zu einer Festung umfunktioniert, ehe sie dann über Jahre hinweg als Residenz für den jeweiligen Papst diente. Selbst als Gefängnis wurde die Engelsburg bereits genutzt! Der imposante Bau blickt also auf eine durchaus lange und vielfältige Geschichte zurück.

Heutzutage können Sie bei einem Rundgang durch die Burg mehr darüber erfahren, denn diese gilt mittlerweile als ein beliebtes Museum. Im untersten Geschoss erwartet Sie zum Beispiel das einstige Mausoleum des Kaisers. Die dunklen und verwinkelten Gänge wirken nahezu mysteriös und halten so manches Geheimnis bereit. Je höher Sie in der Engelsburg kommen, desto prunkvoller wird es dann aber. Insbesondere in den päpstlichen Gemächern werden Sie Wandmalereien aus der Renaissance bestaunen können. Das Museum beheimatet noch dazu eine Waffenkammer sowie unzählige Kunstwerke und Skulpturen aus den verschiedensten Epochen der römischen Geschichte. Das Highlight ist aber zweifelsohne die große Dachterrasse, von der aus Sie einen einmaligen Blick auf die Stadt erhaschen können. Sogar die Kuppel des Petersdoms ist von hier aus zu sehen – halten Sie also Ihre Kamera bereit! Über Ihnen thront dabei auf dem Dach der Burg die Skulptur des Erzengels Michael. Diesem ist im Übrigen auch der Name der Sehenswürdigkeit zu verdanken, die in der Landessprache als Castel Sant'Angelo bezeichnet wird. Im Jahre 950 soll eben dieser Erzengel Papst Gregor dem Großen in einer Vision auf dem Dach der Burg erschienen sein. In der Hand hielt der Engel dabei ein Schwert, das als Zeichen dafür gelten sollte, dass die schlimme Pest, die einst in der Stadt vorherrschte, nun vorüber war. Die Engelsburg wird Sie und Ihre Kinder also in jedem Fall begeistern und wer Filme wie "Illuminati" oder die Oper "Tosca" von Puccini gesehen hat, dürfte sogar einige Szenerien wiedererkennen, denn das Bauwerk wurde mitunter auch als Drehort genutzt.

Mit zur Engelsburg gehört auch die wunderschöne Ponte Sant'Angelo, die Engelsbrücke, die sich ebenfalls direkt am Ufer des Tibers befindet. Diese verbindet den Prachtbau mit der Stadt und ist rund 135 m lang. Während Sie über die kleine Brücke flanieren, werden Sie dabei rechts und links von sich Skulpturen von zehn Engeln erblicken können. An anderer Stelle ist die Engelsburg hingegen mit der Vatikanstadt verbunden; und zwar durch den Passetto di Borgo. Der 800 m lange Korridor, der im Jahre 1277 dank des Papstes Nikolaus III. gebaut wurde, diente häufig als Fluchtweg, um vom Petersdom schnell in die Engelsburg zu gelangen. Den Durchgang können Sie während Ihres Rundgangs besichtigen, wobei dieser im Sommer hin und wieder sogar für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.