"Aishas Abenteuer im fernen Malaya" von Sylvia Angelika Oelwein

Ein Kinderbuch mit viel Moral

Buchrezension "Aishas Abenteuer im fernen Malaya"

Lesezeit: Ca. 2 Minuten

Um Ihnen und Ihrer Familie für den nächsten Urlaub die passende Urlaubslektüre zu empfehlen, haben wir einige Kinderbücher selber gelesen. Heute stellt unsere Redakteurin Ihnen das Buch "Aishas Abenteuer im fernen Malaya" von Sylvia Angelika Oelwein vor!

Aisha, ein junges Mädchen im Alter von sieben Jahren, lebt mit ihren Eltern und ihren drei Brüdern in einem Kampong außerhalb des Dorfes Sungai Lembing in Malaysia. In Malaya, so hieß Malaysia früher, verbringt das Mädchen viel Zeit in der Natur und bemerkt dabei irgendwann, dass sie die Gabe hat, mit Tieren und Pflanzen sprechen zu können. So erfährt Alisha viel über ihre Umwelt.
 
Nach einer kurzen Vorstellung der Protagonistin folgen insgesamt zwölf kurze Geschichten, in denen neben Aisha zumeist Tiere oder Pflanzen die Hauptrolle spielen. Das Mädchen hilft den Tieren oder Pflanzen entweder oder beobachtet sie aus der Ferne und lernt dabei etwas über die Natur und das Leben. Mal hilft sie einem Krebs beim Bau seiner Höhlen, ein anderes Mal errät sie zusammen mit einer Eidechse die Formen der Wolken.

Erzählstil mit erhobenem Zeigefinger

Die Idee ist nicht schlecht, an der Umsetzung hapert es aber an vielen Stellen. Oft hat man das Gefühl, dass die Autorin durch die Zeilen den Zeigefinger erhebt und den Leser dazu ermahnt, im Einklang mit der Natur und ihren Lebewesen zu leben – dazu gehört unter anderem auch der Verzicht auf Fleisch. Die Idee, die malaysischen Gerichte und andere Begriffe in Aishas Sprache zu halten und diese in den Fußnoten aufzuklären, ist ganz nett gemacht, kann den Gesamteindruck des Buches aber nicht relativieren. Vor allem darum nicht, weil auch die Fußnoten zur Moralübermittlung genutzt werden. Ein Beispiel: "Delphine sind so sanft und voller Liebe, dass jede Berührung mit ihnen die Menschen zu sich selbst führt. Diese Säugetiere haben eine bedingungslose Liebe und verdienen es, geachtet zu werden."
 
Auf Grund der doch sehr festgefahrenen Thematik und der immer wiederkehrenden Moral ist das Buch doch eher den Familien zu empfehlen, die solch einen Lebensstil auch leben und diesen ihren Kindern vermitteln wollen.

Positiv herauszuheben sind die vielen kleinen, schwarz-weißen Zeichnungen im Buch, die das Ganze liebevoller erscheinen lassen und den Geschichten noch einen Hauch mehr Lebendigkeit verleihen!
 
Die vielen falschen Umbrüche und die nicht ausgeschriebenen Zahlen verschlechtern die Lesbarkeit leider und werten das Buch unnötig ab. Zudem liest sich das Buch nicht immer kinderfreundlich, an einigen Stellen hätte mehr auf eine lieblichere Beschreibung geachtet werden sollen. Auch ist der Preis von 9,90 Euro für ein Buch von gerade einmal 69 Seiten (inklusive Einleitung, Inhaltsverzeichnis usw.) meiner Meinung nach sehr hoch angesetzt.
 
Fazit: Das Buch vermittelt leider an vielen Stellen den Eindruck, als wolle die Autorin um jeden Preis ihren Lebensstil und ihre Moralvorstellungen übermitteln. Eine kleine Siebenjährige, die mit Tieren und Pflanzen spricht, ist eine süße Idee, von der Umsetzung war ich aber leider etwas enttäuscht.

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